Historische Räume - GIS-Einsatz - Geschichte - Karlsruhe
Historische Räume
GIS-Einsatz für historische Analysen
Projekt
Durlach 1952
Zusammenfassung
Methode
Grundlage ist das Adressbuch Durlach für das Jahr 1952.
Ihm werden Merkmale zu den Personen als Haushaltsvorstände (Name, Beruf), den Hauseigentümern
und den Gewerbe-/Industrie-Betrieben entnommen.
Durch die Adresse (Straße, Hausnummer) erfolgt eine hausgenaue
Verortung im Raum
Ausgehend von den Daten des modernen Liegenschaftskatasters (Gebäude,
Flurstücke) werden die historischen Karten georeferenziert und für
den Aufbau der Raumbezugs-Daten für den Stand 1952 verwendet.
Durch den Bezug der Adresse aus dem Adressbuch mit den geometrischen Hausfiguren
ist der Raumbezug für den Einsatz in räumlichen Analysen sichergestellt.
Der Beruf der Personen aus dem Adressbuch wird als Ausgangsmerkmal für
sozialtopographische Analysen genutzt. Die Berufe werden auf zweierlei Weise
zu aussagekräftigen Einheiten zusammengefasst :
Einteilung der Berufe in Bereiche (öffentlicher Bereich, Handel und Dienstleistungen,
Handwerk und Industrie, Landwirtschaft)
Zuordnung der Berufe zu sozialen Schichten (Oberschicht, Mittelschicht I,II,III, Unterschicht)
Die sozialräumliche Struktur wird in Karten visualisiert
nach dem sozialräumliche Informationssystem für die Stadt Kassel ( CASSEL )
Ergebnisse
Die Segregation für die Merkmalsgruppen der Berufsgruppen und sozialen Schichten
wird auf unterschiedlich deutliche Weise nachgewiesen.
Die Konzentration der Oberschicht auf die Viertel unterhalb des Turmbergs
wird besonders deutlich.
Der Vergleich der Ergebnisse mit den der vorausgehenden Jahrgänge 1914, 1925 und 1939
ergibt eine nur geringe Modifikation der sozialräumlichen Struktur.
Dies gilt auch für die Betriebe von Handel und Gewerbe mit der kleinräumigen
Struktur für die Geschäfte des täglichen Bedarfs.
Die spezielle Nach-Weltkriegs-Situation zeigt sich in einigen Aspekten :
72 Häuser im Turmberg-Viertel sind von der Besatzungsmacht beschlagnahmt;
dort wohnen die Familien der Offiziere der Besatzungmacht.
die vormalige Pastalozzi-Schule in der Christofstraße wird als
Städtisches Flüchtlings-Altersheim für 173 Heimbewohner genutzt.
Es wird der Versuch der Konstruktion eines historischen Stadt-Modells für Durlach
(Arbeiter-Viertel, bügerliches Viertel,
Geschäfts-Viertel, Industrie-Viertel) unternommen.