Historische Räume - GIS-Einsatz - Geschichte - Karlsruhe
Historische Räume
GIS-Einsatz für historische Analysen
Projekt
Durlach 1925 Sozialtopographie
Zusammenfassung
Methode
Grundlage ist das Adressbuch Durlach für das Jahr 1925.
Ihm werden Merkmale zu den Personen (Name, Beruf), den Hauseigentümern
und den Gewerbe-/Industrie-Betrieben entnommen.
Durch die Adresse (Straße, Hausnummer) erfolgt eine hausgenaue
Verortung im Raum
Ausgehend von den Daten des modernen Liegenschaftskatasters (Gebäude,
Flurstücke) werden die historischen Karten georeferenziert und für
den Aufbau der Raumbezugs-Daten für den Stand 1925 verwendet.
Durch den Bezug der Adresse aus dem Adressbuch mit den geometrischen Hausfiguren
ist der Raumbezug für den Einsatz in räumlichen Analysen sichergestellt.
Der Beruf der Personen aus dem Adressbuch wird als Ausgangsmerkmal für
sozialtopographische Analysen genutzt. Die Berufe werden auf zweierlei Weise
zu aussagekräftigen Einheiten zusammengefasst :
Einteilung der Berufe in Bereiche (öffentlicher Bereich, Handel und Dienstleistungen,
Handwerk und Industrie, Landwirtschaft)
Zuordnung der Berufe zu sozialen Schichten (Oberschicht, Mittelschicht I,II,III, Unterschicht)
Die sozialräumliche Struktur wird in Karten visualisiert
nach dem sozialräumliche Informationssystem für die Stadt Kassel ( CASSEL )
Ergebnisse
Die Segregation für die Merkmalsgruppen der Berufsgruppen und sozialen Schichten wird auf unterschiedlich deutliche
Weise für die Situation von 1925 nachgewiesen; sie ist besonders deutlich für die Oberschicht
und die Mittelschicht I, die sich in den Vierteln unterhalb des Turmbergs
konzentriert (in Übereinstimmung mit der Situation von 1914).
Der Vergleich für Durlach ohne Aue zwischen 1914 und 1925 zeigt für die sozialräumliche Struktur
geringe Änderungen; die Struktur verbleibt zwischen 1914 und 1925 nahezu unverändert.
Der strukturelle Vergleich von Durlach (ohne Aue) mit Aue zeigt erhebliche Differenzen. In Aue fehlen
Oberschicht/Mittelschicht I-Viertel vollkommen.