[von lateinisch persistere = beharren ]
als Begriff der Wirtschaftsgeographie:
räumliche Persistenz sozioökonomischer Strukturen
das Gleichbleiben (Beharren) oder mehrmalige Auftreten von regionalen Disparitäten
der Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen über lange Zeiträume hinweg.
Quelle : Lexikon der Geographie, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2002
Als verhaltensgeprägter Faktor ist die Persistenz von Betrieben an einmal gewählten Standorten zu verstehen. Natürlich begrenzen die an einem Standort vorgenommenen Investitionen in Flächen, Gebäude und Produktionsanlagen die Möglichkeiten zur Verlagerung. Aber selbst wenn aus Kosten-Erlös-Überlegungen räumliche Verlagerungen sinnvoller als der Beibehalt alter Standorte wären, erfolgen diese häufig aufgrund außerökonomischer Einflüsse - z.B. persönlicher Vernetzungen, lokaler Profile der Arbeitskräfte, Image oder Tradition - nicht. Auch ein suboptimaler Standort bleibt häufig so lange erhalten, bis sich die Rahmenbedingen soweit verschlechtern, dass eine existentielle Gefährdung des Betriebes auftritt. Vorher versucht der Betrieb eher, die bestehenden Nachteile durch interne Veränderungen (u.a. Produktionsprozesse, Produkte) auszugleichen.
Quelle : Elmar Kulke, Wirtschaftsgeographie, Seite 100, Ferdianand Schöningh, UTB, 2013
Segregation
Die Struktur oder das Muster, in dem verschiedene soziale Gruppen verschiedene Teilgebiete einer Stadt vorrangig bewohnen.
Die verschiedenen Schichten und Gruppen der Stadtbevölkerung sind nicht
gleichmäßig über die Wohngebiete der Stadt verstreut.
Man bezeichnet diese Struktur als >residentielle< oder >soziale< Segregation.
Es gibt wohlhabende und arme Wohngebiete, Arbeiterviertel und solche,
in denen sich die Zuwanderer konzentrieren.
Je stärker die Streuung der Wohnstandorte von Angehörigen einer Gruppe
von der statistischen Zufallsverteilung dieser Gruppe abweicht, desto höher ist das
Maß der Segregation. Mit Segregation wird die Konzentration bestimmter
sozialer Gruppen auf bestimmte Teilräume einer Stadt gemessen.
Statistisch
kann das Ausmaß der Segretation mittels eines
Segregationsindex gemessen werden, der Abweichung von der
Gleichverteilung der Bevölkerung über das Stadtgebiet
quantifiziert.
Quelle : H. Häußermann, W. Siebel : Stadtsoziologie - eine
Einführung; Frankfurt/Main 2004
ausführliche Diskussion der verschiedenen Aspekte zum Thema Segregation
auf den Seiten 139 bis 195.
Segregationsindex
Unter Segregation wird das Ausmaß der ungleichen Verteilung von Bevölkerungs- (Sozial-)Gruppen im Hinblick auf räumliche Einheiten (Wohnhaus, Baublock etc) in einer Stadt verstanden.
Zur Messung der Ungleichverteilung werden folgende zwei Indizes verwendet :
Beide Indizes haben eine Spannweite von 0 bis 1 (bzw. von 0 bis 100 wenn die jeweiligen
Anteile in den Gebietseinheiten in % angegeben werden), wobei 0 Gleichverteilung
(keine Segregation) und 1 (bzw. 100) komplette Segregation einer
Gruppe bedeutet.
Die Indizes wurden bisher in der Literatur fast ausschließlich für die
berufliche und ethnische Gliederung der Bevölkerung, kaum für die
demographische Segregation verwendet.
Quelle : E.Lichtenberger : Stadtgeographie, Stuttgart, 1998, Seite 241
Soziale Schichtung
Makro-soziale Gliederung der Bevölkerung einer diffenzierten Gesellschaft
nach vorwiegend leistungsbezogenen Kriterien (Berufstätigkeit, Eigentum, Autorität, Macht).
Die empirische Sozialforschung interessiert sich vor allem für den Berufsstatus;
dieser gilt, zumindestens in der industriellen und post-industriellen Leistungsgesellschaft,
als das zentrale Bezugskriterium für die Zuordnung eines Positionsinhabers zu einer Schicht.
Eine soziale Schicht umfasst somit als soziale Kategorie diejenigen Individuen,
die den sozial-ökonomisch gleich bewerteten Berufsstatus aufweisen.
Quelle : Lexikon der Geographie, Stichwort „soziale Schichtung“
Sozialtopographie
Die Sozialtopgraphie untersucht die Verteilung der Bevölkerung im städtischen Raum nach sozialen Lagemerkmalen, insbesondere Vermögen, Berufen, Ämtern und Geschlecht.
Quelle : Historisches Lexikon der Schweiz -- Zitat