Grötzingen
Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Arbeitskreis der Heimatfreunde Grötzingen
[1] Statistiken
[1.1] Einwohner 1841 bis 2017
Die Einwohnerzahl steigt gleichmäßig von 1880 (2232) bis 1940 (4322) an.
Nach Ende des 2. Weltkriegs wird die Zunahme deutlich stärker;
1993 wird mit 9537 das Maximum erreicht. Darnach ergibt sich ein flacher Verlauf.
Der Anstieg nach 1960 ist gekoppelt an die kommunalpolitischen Entscheidungen unter
- Emil Arheit (Bürgermeister 1948-1965), Herbert Schweizer (Bürgermeister 1966-1973)
- Herbert Schweizer (Ortsvorsteher 1974-1988), Armin Ruf (Ortsvorsteher 1989-2002),
Thomas Tritsch (Ortsvorsteher 2002-2014), Karen Eßrich (Ortsvorsteherin seit 2014)
Der Abbruch des Anstiegs kann mit der Beendigung der Ausweisung neuer Baugebiete
in Zusammenhang gebracht werden.
Die letzten ausgewiesenen Bebauungspläne sind
- im Norden
Im Jäger (rechtskräftig 1997) | Hälden II (1990)
- im Westen
Hofäcker II (1983)
- im Süden
Dausäcker II (1985)
Quellen:
bis 1988 : Asche, Grötzingen
nach 1988 : Statistische Jahrbücher der Stadt Karlsruhe
[1.2] Konfessionen
[1.2.1] Absolutzahlen
Quellen:
bis 1964 : Wilhelm Mössinger, Grötzingen
ab 1976 : Statistische Jahrbücher der Stadt Karlsruhe (Badische Landesbibliothek)
Darstellung:
jeweils Anzahl der Einwohner insgesamt (schwarze Linie),
mit der Konfessionszugehörigkeit evangelisch (EV) als blaue Linie,
katholisch (KA) als rote Linie und ohne bzw. sonstiger (SO) als grüne Linie.
[1.2.2] Relativzahlen
Quellen:
bis 1964 : Wilhelm Mössinger, Grötzingen
ab 1976 : Statistische Jahrbücher der Stadt Karlsruhe (Badische Landesbibliothek)
Darstellung:
jeweils Anteil in Promille der Einwohner
mit der Konfessionszugehörigkeit evangelisch (EV) als blaue Linie,
katholisch (KA) als rote Linie und ohne bzw. sonstiger (SO) als grüne Linie.
Interpretation:
Die Entwicklung kann in die folgenden Phasen unterteilt werden.
- bis 1920:
Grötzingen ist eine evangelische Gemeinde:
der Anteil EV ist größer als 90%,
der Anteil KA kleiner als 10%,
der Anteil SO ist unbedeutend
er wird in erster Linie durch die jüdischen Einwohner gebildet:
1880 | EV=2073 | KA=66 | J=93
1890 | EV=2480 | KA=164 | J=89
1900 | EV=2976 | KA=167 | J=72
1910 | EV=3465 | KA=247 | J=64
Quelle : H.Dietrich, Seite 226
- 1920 bis 1945:
die industrielle Entwicklung in Grötzingen benötigt Arbeitskräfte,
die auch aus Regionen mit katholischer Konfession zuwandern.
Der Anteil KA steigt langsam an.
Am 15.11.1931 wird die katholische Kirche eingeweiht.
- nach Kriegsende:
Der Zuzug von Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten mit katholischer Konfession
lässt den Anteil KA deutlich auf über 20% ansteigen.
- 1950 bis 1980:
Der Anteil KA steigt weiter an bis zu einem Maximalwert von 31% (1981),
der Anteil EV nimmt ab auf 60%. Der Anteil der Einwohner ohne/anderer
Konfessionszugehörigkeit bleibt mit unter 10% unbedeutend.
- 1980 bis 1990:
Der Anteil SO nimmt deutlich zu, der Anteil EV nimmt deutlich ab,
der Anteil KA nimmt bis 1991 (32%) leicht zu.
- 1990 bis heute (2018):
Der Anteil SO nimmt deutlich zu, der Anteil EV nimmt deutlich ab,
der Anteil KA nimmt ebenfalls ab.
Auch die Absolutzahlen EV und KA nehmen ab.
1991 : EV unterschreiten die 50%
ab 2015 : der Anteil SO wird der maximale Anteil
Die Anteile zum Stand 31.12.2018 nach dem Statistischen Atlas von Karlsruhe:
Grötzingen : 9125
EV : 3148 = 34,5 % | KA : 2236 = 24,5 % | SO : 3741 = 41,0 %
zum Vergleich
Religionszugehörigkeit in Deutschland (2018):
EV = 25,5 % | KA = 27,7 % | orthodoxe Kirchen, Freikirchen etc = 3,9 % | Muslime = 5,1 % | konfessionsfrei = 37,8 %
Quelle : Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland
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zuletzt bearbeitet am 15.01.2020
von Klaus Horn, EMail = k-r-horn BEI t-online.de