Grötzingen

Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Arbeitskreis des Heimatfreunde Grötzingen

Projekt

Handwerk, Handel und Gewerbe in den 50er und 60er Jahren

• geb. 1922 in der Löwenstraße 7
  Einträge in den Adressbüchern:
  AB 1949 : Friedrich Schaber, Gipser (Vater)
  AB 1954 : Anna Schaber, Witwe (Mutter)
  AB 1961 : Anna Schaber, Witwe (Mutter)
• Vater ist tätig bei der Firma Herrmann
  Berufsausbildung der Geschwister (Buben):
  die jüngeren lernen einen Beruf, die älteren gehen in die Fabrik
• 1937 : Ende des Schulbesuches;
  anschließend zwangsweise ein Haushaltsjahr in der Landwirtschaft in der Löwenstraße 12 (Krieger)
• Suche nach einer Lehrstelle
  das Arbeitsamt schlägt einen Beruf in der Landwirtschaft vor;
  dies ist jedoch nicht das Ziel von Lotte.
  Sie findet eine Lehrstelle bei Schöpf in Karlsruhe:
  ein Jahr im Verkauf, dann Angestellte im Büro
• 1942 als Arbeiterin die Fabrik IWK dienstverpflichtet;
  dort wechselt sie Ende 1942 in die Telefonzentrale, wo sie bis Kriegsende verbleibt.
• Nach Kriegsende am 7.Mai 1945 ist sie als Mitglied des Roten Kreuzes im städtischen Krankenhaus in Karlsruhe (französisches Lazarett) tätig; sie versorgt die heimkehrenden deutschen Soldaten.
• Übergang der französischen Besatzung Karlsruhes in die amerikanische Besatzung,
  Die Versorgungslage verbessert sich.
• Aus Zufall erhält sie eine Stelle im Bürgermeisteramt in Grötzingen
  (Bürgermeister ist Karl Hirschmann von 1945 bis 1946)
  sie ist tätig in der Ausgabestelle für Lebensmittelkarten.
• 1948 Währungsreform, Ende der Bewirtschaftungen; deshalb neue Tätigkeit im Einwohnermeldeamt;
  Umzug des Amtes in das Rathaus II
• 1953 nach dem Geburt des Sohnes Gert nur noch 1/2 Tätigkeit im Rathaus
• L.D. verbeleibt bis zum Ende ihrer Berufstätigkeit 1983 im Einwohnermeldeamt; sie ist zuständig für die Rentenenträge (u.a. Füllen der Lücken)

Familie

• am 16.6.1951 (ein Samstag) Heirat mit Reinmut Diefenbacher
• Wohnung in der Friedrichstraße 23:
  Küche, Schlafzimmer, Wohnzimmer
  Einträge in dem Adressbuch für 1954:
  Karl Diefenbacher, Fräser (Schwiegervater)
  Reinmut Diefenbacher, Maschinenschlosser (Ehemann)
  Oskar Kumm, Postschaffner
  Einträge im Adressbuch für 1961:
  Reinmut Diefenbacher, Maschinenbauer-Meister
  Karl Diefenbacher, Rentner
• Ehemann ist tätig bei der Firma Chlorator, später im Kernforschungszentrum in Leopoldshafen; er pendelt mit dem eigenen Auto
• 1953 Geburt des Sohnes Gert;
  es kommt die Wohnung von Oskar Kumm hinzu.
• 1971/1972 Bau eines Einfamilienhauses in den Weihergärten 11.
  das Haus wurde aktuell der Enkelin übergeben.
• im November 1998 stirbt der Ehemann

Einkaufen

• für den täglichen Bedarf:
  Pfannkuch in der Mühlstraße
  Bäcker, Metzger etc in der Nähe
• sehr selten zum Einkaufen nach Durlach;
  zur Apotheke, solange in Grötzingen keine vorhanden
• Die Wege werden zu Fuß gemacht, auch die nach Karlsruhe,
  die Erreichbarkeit des Bus in der Kaiserstraße ist wegen geschlossener Schranken oft ein Problem; die Nutzung der Bahn nach Durlach und Karlsruhe ist kein Thema

(c) Lotte Diefenbacher, Grötzingen, 14.05.2018