Geschichtswerkstatt

Grötzingen

Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Arbeitskreis des Heimatfreunde Grötzingen


Projekt

Handwerk, Handel und Gewerbe in den 50er und 60er Jahren


Zeitzeugenberichte
Gisela Siegele

Giesela Siegele, geb. Dietrich, geb. am 28.12.1945 in Meldorf in Schleswig-Holstein.

Ich kam Anfang 1946 mit meiner Mutter und meinem Bruder (geb. 1944) nach Grötzingen in die damalige Werderstaße 12 zu meinen Großeltern. Nach dem Tode meiner Mutter (1950) und meines Großvaters (1954; er war Werkmeister in der IWK-Patron) wuchs ich zusammen mit meiner älteren Schwester (geb. 1937) bei meiner Großmutter (Hausfrau) auf.

Wir hatten eine 3-Zimmer-Wohnung mit Küche und Klo und ab 1952 ein Bad (von der Küche abgetrennt).

Die Dinge des täglichen Bedarfs haben wir in der Kaiserstraße bekommen :
Lebensmittel bei Frau Bartl, später Hofmnn.
Brot und Wecklen beim Klenke Bäck, Milch bei Frau Kurz.
Seife und andere Toilettenartikel in der Drogerie Ott.
Mehl, Zucker, Sämereien und Hühnerfutter beim "Friedolin" Krieger.
Fleisch und Wurstwaren bei Frau Steger in der Karlstraße (Filiale des Schwanen).
Reparaturen der Schuhe bei Schuhmacher Zick.
und am Fahrrad bei Walther
sowie an Uhren bei Uhren-Klein ("Uhrentod").
Perlon-Strümpfe beim Fritz Burste.
Glühbirnen beim Elektro-Kirschbaum.
Haushaltswaren beim Daubenberger Theodorle.
Strickwaren bei Frau Ehrler.
Schuhe beu Schub-Burst in der Kirchgass.
Nachdem die "Milchbar" eröffnet hatte, haben wir dort Milch, Butter und Käse eingekauft.

Auf der anderen Seite des Dorfes (jenseits von Bahn und Pfinz) mussten wir nicht zum Einkaufen, weil bei uns alles vorhanden war. Nur zum Kohlen-Wagner mussten wir, um Kohlen zu bestellen. Diese wurden in Raten abgezahlt (in bar und gegen Quituung).

Zweimal im Jahr sind wir in die "Stadt" mit dem Bus bis Durlach und dann mit der "Elektrischen" zum Marktplatz, um Winter- oder Sommer-Kleidung zu kaufen. Nach Durlach sind wir nur zu Frau Mader wegen der Strickanleitungen gegangen.

In die Volksschule sind wir gelaufen, nchdem wir uns an der Ecke Werder- und Schiller-Straße mit unseren Freudinnen getroffen haben.

1962 sind wir in die Siedlung gezogen; dort haben wir unsere Lebensmittel bei Frau Jäck gekauft und unser Fleisch bei Frau Gering (Filiale vom Perle) im Brückenäckerweg.

(c) Gisela Siegele, Grötzingen-Bruchwaldstraße, 5.10.2018


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zuletzt bearbeitet am 11.10.2018
von Klaus Horn, EMail = k-r-horn BEI t-online.de