Geschichtswerkstatt

Grötzingen

Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Arbeitskreis des Heimatfreunde Grötzingen


Projekt

Handwerk, Handel und Gewerbe in den 50er und 60er Jahren


Betriebs-Chroniken

Schuh-Götz
Wilhelmstraße 20

Einträge in den Adressbüchern:

AB 1937
Ernst Götz, Schuhmacher und Schuhgeschäft, Wilhelmstraße 20
12 Betriebe in Grötzingen
AB 1949
Ernst Götz, Schuhmacher und Schuhgeschäft, Wilhelmstraße 20
10 Betriebe in Grötzingen
AB 1954
Ernst Götz, Schuhmacher und Schuhgeschäft, Wilhelmstraße 20
8 Betriebe in Grötzingen
AB 1961
Ernst Götz, Schuhmacher und Schuhgeschäft, Wilhelmstraße 20
6 Betriebe in Grötzingen


Interview mit Hermann (Sohn) und Immanuel Götz (Enkel von Ernst G.) am 26.06.2019
überarbeitet von I. Götz am 24.10.2019

Chronik des Betriebes

Die Eltern von Ernst Götz (geb. 1901) betrieben in Grötzingen eine Landwirtschaft. Nach Abschluss der Lehre begann er 1927 unter sehr eingeschränkten Bedingungen mit einer Schuhmacher-Werkstatt am Martin-Luther-Platz. Als Lieferant für neue Schuhe diente der Großhandel. Eine zentrale Rolle spielte ab 1931 die Firma Salamander in Kornwestheim als führende Schuhfabrik in Deutschland. Der Firma Salamander genügten jedoch die Bedingungen des Betriebes am Martin-Luther-Platz nicht. Es war zu befürchten, dass sie das Allein-Verkaufs-Recht entzieht und an einen konkurrierenden Schuhmacher vergibt. Deshalb war Ernst Götz sehr dankbar, als ihm 1934 Frau Simoni das Anwesen Wilhelmstraße 20 mit dem ehemaligen Frisörsalon anbot. Dort wurde der Betrieb im Laufe der Zeit stetig bis zu seinem heutigen Zustand ausgebaut und erweitert. Die Firma Salamander blieb bis Ende der 1990er Jahre ein Hauptlieferant für Schuhe.

Da Ernst Götz wäherend des Krieges nicht eingezogen wurde, konnte er den Betrieb ohne Unterbrechung fortführen.

Auch der Sohn Hermann Götz (geb. 1934) erlernte in Karlsruhe das Schuhmacherhandwerk. Er übernahm 1967 von seinem Vater die Geschäftsleitung. Er stellte die Weichen für die erfolgreiche Entwicklung des Geschäftes, indem er den Schwerpunkt des Sortimentes auf bequeme Schuhe ("Gebrauchsschuhe") legte. 1992 konnte die Verkaufsfläche nochmals von 200 auf 300 qm erweitert werden.

Sein Sohn Immanuel Götz, der 1995 die Lehre abgeschlossen hatte, übernahm 2009 von seinem Vater die Geschäftsleitung.

Gründe für den langanhaltenden Erfolg des Geschäftes

aktuelle Situation


Ortsplan zum Stand 1952

mit den zugehörigen Hausnummern

Vergleich mit dem Liegenschaftskataster für 2017
Darstellung als Flächenfarbe:
gelb : Straße
blau : Pfinz
oker : Gebäude


Fotos

[2]

Kreuzung Bahnhofstraße (nach links) - Wilhelmstraße (nach rechts)
vorne : Gleise der Bahn mit Übergang

vor dem 2. Weltkrieg

[3]

Wilhelmstraße 20 (links) und 18 (rechts)
Ausschnitt aus [2]

[4]

Wilhelmstraße 20
Ernst Götz
links:
Laden mit Eingang und zwei Schaufenstern
rechts:
Fenster der Werkstatt
rechts am Rand : Wilhelmstraße 18

1952

[5]

Wilhelmstraße 20
Schuhgeschäft Ernst Götz

nach dem Umbau 1960


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zuletzt bearbeitet am 25.10.2019
von Klaus Horn, EMail = k-r-horn BEI t-online.de