Geschichtswerkstatt

Betriebs-Chronik - 25

Philipp J. Krieger - Hoch- und Tiefbau

Weingartener Straße 18


Zeugnisse der Baumeisterkunst in und um Durlach

Die Firma wurde Ende des letzten Jahrhunderts von Phillip J. Krieger, dem Sohn von Jakob Christoph Krieger (Bürgermeister in Grötzingen von 1883-85) gegründet.

Im Jahre 1900 zog er von Grötzingen nach Durlach in die Weingartener Straße 18. Damals hatte die Firma neben dem Bauunternehmen noch Steinbrüche in Palmbach, wo 70 sogenannte Steinhauer beschäftigt waren.

Rudolf Krieger, der Sohn (geb. 1899), absolvierte, nachdem er das Gymnasium besucht hatte, im väterlichen Betrieb eine Maurerlehre, die er mit der Gesellenprüfung abschloß. Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg begann er sein Studium am Staatstechnikum Karlsruhe, der heutigen Fachhochschule. Als geprüfter Baumeister war er danach in verschiedenen Baufirmen tätig, bis er 1924 in den unter väterlicher Leitung stehenden Betrieb eintrat, den er zusammen mit seinem Bruder Reinhard (er verstarb 1969) im Jahre 1950 übernahm.

Zu seinen bemerkenswertesten Eigenschaften zählen wohl seine Bemühungen um soziale Belange. So beteiligte er sich 1945 an der Aufräumungsarbeitsgemeinschaft Karlsruhe, die für die Trümmerbeseitigung verantwortlich war. Annähernd ein Dutzend Ehrenämter bestätigen sein Engagement, z. B. bei der AOK Karlsruhe, beim Landesverband der Ortskrankenkassen, bei der Südwestlichen Bauberufsgenossenschaft, bei der Landesversicherungsanstalt, bei der Bauinnung, beim Baugewerbeverband bei der Architektenkammer und bei der Stadt Karlsruhe. Der Bundespräsident verlieh ihm für seine Verdienste 1974 das Bundesverdienstkreuz.

Im Juli 1962 trat sein Sohn Herbert in die Firma ein, nachdem er ebenso wie sein Vater eine Maurerlehre mit dem Gesellenbrief abgeschlossen und ein Studium für Bauingenieurwesen an der TH Karlsruhe absolviert hatte.

Rudolf Krieger arbeitet auch heute noch mit 82 Jahren in seinem Betrieb mit, arbeitet Angebote aus und besucht Baustellen, wenn sein Sohn verhindert ist. Unter seiner Leitung entstanden etliche kirchliche und profane Bauwerke in Durlach und Karlsruhe, von denen hier nur einige erwähnt seien: Evang. Kirche Durlach-Aue, die Gemeindezentren Basler Tor, Melanchthon, Grötzingen, Waldstadt und Jakobus, das Begegnungszentrum Wolfartsweier, die evang. Kirche Weingarten und die katholische Kirche Hohenwettersbach, die Festhalle Durlach, Teilbauten der Majolika, das Kinderkrankenhaus (damals Viktoria-Pensionat der Großherzogin), die Augustenburg, das alte Postscheckamt, die Hindenburgschule (heute Pestalozzischule), das Freibad Durlach, die Gewerbeschule in der Gymnasiumstraße, die Sparkasse Durlach, sowie viele repräsentative Villen und Wohnhäuser.

Quelle :
Damals und Heute
Eine Präsentation der ältesten Durlacher Fachbetriebe mit über 50jährigem Bestehen.
Sonderausgabe der Turmberg-Rundschau vom 23.09.1981
(Sammlung Raviol)


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zuletzt bearbeitet von Klaus Horn am 17.06.2017 | k-r-horn BEI t-online.de