Geschichtswerkstatt

Betriebs-Chroniken

Einleitung

Handel und Handwerk im Wandel der Zeiten

Einleitung zu
Damals und Heute
Eine Präsentation der ältesten Durlacher Fachbetriebe mit über 50jährigem Bestehen.
Sonderausgabe der Turmberg-Rundschau vom 3.9.1981

Alle Städte, die im Mittelalter an großen Handelsstraßen lagen, hatten schon früh zahlreiche Handwerker und Handelshäuser. So war es auch in Durlach, das an den Hauptstraßen des Landverkehrs zwischen Pforzheim und der Pfalz und von Basel über Bruchsal nach Norden lag. Hier bildeten sich auch früh (etwa in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts) die Handwerkerzünfte, die im Laufe des 13. bis 15. Jahrhunderts ihre größte Bedeutung hatten. Eine hohe Entwicklung nahm Gewerbe und Handel als Markgraf Karl II, Karl mit der Tasche genannt, seine Residenz 1565 von Pforzheim nach Durlach verlegte.

Der Dreißigjährige Krieg, der vernichtende Brand in unserer Stadt 1689 und nicht zuletzt die Verlegung der Residenz nach Karlsruhe, die Handwerker und Händler mitzog, brachten jeweils einen Niedergang des Gewerbelebens. Im Laufe der nach dem Kriege 1870/71 einsetzenden Industriealisierung der Gemarkung nahm auch die Kaufmanns- und Handwerkerschaft wieder zu. So fallen einige der Gründungsdaten der nachfolgend aufgeführten Firmen in diese Zeit. Eine wesentliche Unterstützung gaben hierzu zwei Geldinstitute: die von Bürgermeister Dr. Reichard ins Leben gerufene „Städtische Sparkasse Durlach" und die schon früher gegründete „Volksbank Durlach GmbH".

Heute, nach zwei Kriegen, sind viele traditionsreiche Namen verschwunden, einige der alten Geschäfte haben sich ausgeweitet und etliche neue sind hinzugekommen. Alte Handwerksbetriebe haben sich mit der Technik entwickelt und haben heute modernste Maschinen in den Werkstätten stehen, ja hier und dort hat sogar der Computer schon Einzug gehalten. Aber immer noch ist in Durlach und Umgebung der Handwerksmeister der Mann den man kennt und begegnet, sei es im Verein, einem Fest oder sonst in der Stadt.

Der Handel ist immer noch Anziehungspunkt für das Umland. Mit der autofreien Pfinztalstraße hat die Innenstadt, trotz der Stolpersteine, eine wesentliche Bereicherung erfahren, wenngleich das Problem der Parkplätze noch lange nicht gelöst ist. Hier und im übrigen Stadtgebiet präsentieren sich eine Vielzahl von Fachgeschäften. Für sie gilt die Devise, durch gehobene Qualität bei angemessenen Preisen sich vom Massenangebot abzuheben. Exklusive Kleidung vom Scheitel bis zur Sohle, Qualitätsporzellan und Elektrogeräte - nur um einiges zur nennen - bestimmen das Angebot, bestimmen die Strategie, die in letzter Zeit auch von den „Großen" kopiert werden.

Die „Großen", das sind hauptsächlich Kaufhäuser, Einkaufszentren und Verbrauchermärkte in Karlsruhe. Für die hiesige Geschäftswelt bedeuten sie eine mächtige Konkurrenz, aber gleichzeitig sind sie auch Ansporn zur Attraktivität. In Durlach ist jedoch noch Ursprüngliches erhalten geblieben, das bei allem Geschäftssinn auch Zeit für ein Kundengespräch erlaubt und mitunter auch Sinn fürs Handeln hat. Die Stadtsanierung wird in Zukunft noch an manchen Ecken interessante Geschäfte hervorbringen. Schon heute haben einige Boutiquen oder z. B. die Glasgalerie sich niedergelassen.

In den nächsten Jahren bleiben Handwerk und Handel wesentliche Bestandteile der Entwicklung von Durlach und Aue. Und damit sind wir beim Thema dieser Beilage, die Firmen zu Wort kommen läßt, die seit mehr als 5 Jahrzehnten das Leben mitgeprägt haben und es noch tun.

Einkaufsziel Durlach

In Durlach fällt seit alters her
der Einkauf keinem Menschen schwer.
Hier seht Ihr nun, Ihr lieben Leute,
die Firmenwerbung einst und heute.
Hier warb man schon vor fünfzig Jahren
für Qualität und gute Waren.
Warum denn in die Ferne laufen?
In Durlach kann man bestens kaufen
ganz ohne Hetze, ohne Hast,
macht hier und da gemütlich Rast
im Park oder im Restaurant,
das hier im Blatte wird genannt.
Gehst Du zum Kauf woanders hin
kostet's nur viel Zeit und Benzin.
Es kann darum nicht anders sein:
IHR EINKAUFSZIEL SOLL DURLACH SEIN.


Quelle :
Damals und Heute
Eine Präsentation der ältesten Durlacher Fachbetriebe mit über 50jährigem Bestehen.
Sonderausgabe der Turmberg-Rundschau vom 03.09.1981
(Sammlung Raviol)


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zuletzt bearbeitet von Klaus Horn am 19.06.2017 | k-r-horn BEI t-online.de