Residenzstadt – Bürgerstadt – Industriestadt –
Sanierungsgebiet – Gute Stube Karlsruhes
Zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Durlachs im
18.,19. und 20. Jahrhundert
Klaus Horn
Historischer Verein Durlach
4. November 2014
Durlach ist heute in Karlsruhe ein bevorzugtes Wohngebiet. Dies gilt nicht nur für die Quartiere am Turmberg, Geigersberg oder Guggelensberg, sondern ebenso für den Bereich der Altstadt innerhalb der ehemaligen Stadtmauer.
Vor der Altstadtsanierung 1984 stellte sich die Situation aber ganz anders dar : die Wohnungen in der Altstadt wiesen erhebliche hygienische Mängel auf. Durch die billigen Mieten waren sie für Familien der Unterschicht interessant, die Familien der Oberschicht dagegen konzentrierten sich auf die Quartiere am Turmberg.
Die verschiedenen Schichten der Bevölkerung einer Stadt sind nicht gleichmäßig über die verschiedenen Wohngebiete verteilt. Man bezeichnet diese Struktur als soziale Segregation : Es gibt wohlhabende und arme Viertel, Arbeiterviertel und solche, in denen sich Zuwanderer konzentrieren. Die Sozialtopographie untersucht die Verteilung der Bevölkerung im städtischen Raum nach sozialen Lagemerkmalen, insbesondere Vermögen, Berufen, Ämtern und Geschlecht.
Die sozialräumliche Struktur einer Stadt ändert sich im Laufe der Zeit. Durlach ist für sozialtopographischen Analysen ein sehr gut geeignetes Objekt, da einerseits das Stadtgrundriss durch Auswirkungen des 2. Weltkrieges praktisch nicht verändert wurde und andererseits mannigfache soziale Entwicklungen in den vergangenen Jahrhunderten festzustellen sind.
Die vorgelegte Untersuchnung bezieht sich auf das 18., 19. und 20.
Jahrhundert
Diese Periode überdeckt verschiedene Abschnitte :
Durlach mit Restfunktionen einer Residenzstadt
Durlach als Ackerbürger- und Handwerkerstadt
Durlach als Industriestadt
Durlach als Stadtteil von Karlsruhe
Durlach als gute Stube von Karlsruhe
Grundlage der Untersuchung sind die erfassten Daten aus den Adressbüchern
für Durlach:
1766 (Roller), 1888 (Seelinger), 1914+1925+1939 (amtliche Adressbücher).